Schartenübergang von der Kasseler Hütte zur Greizer Hütte Schwierigkeit: T3
Die Lapenscharte ist eine jener Scharten im (Nord-) Tiroler Teil der Zillertaler Alpen, die vom Berliner Höhenweg überquert werden. Der Berliner Höhenweg ist ausgesprochen beliebt und sein Ruf ist angesichts der vielen großartigen Zentralalpenszenerien, an denen man vorbeiläuft, absolut gerechtfertigt. Für die Begeher eines so oft begangenen Hüttentrekkings möchte ich allerdings hinzufügen: Vorsicht, volle Hütten! Ohne vorherige telefonische oder digitale Reservierung in den Hütten sollte man sich nicht auf den Weg machen.
Der Übergang über die Lapenscharte ist eine anspruchsvolle Bergwanderung, die Trittsicherheit und im Bereich der Elsenklamm auch etwas Schwindelfreiheit erfordert. Wir haben die Lapenscharte am 13. und 14. August 2011 gleich zweimal überschritten, weil wir nach der Nächtigung in
der Greizer Hütte in den Stilluppgrund zurückkehren mussten.
Auf dieser Höhenwanderung sind die vergletscherten Nordflanken von Keilbachspitze (3094 m), Großem Löffler (3378 m), Floitenspitzen (3195 m) und Schwarzenstein (3369 m) zu bewundern. Sehr interessant ist der Szenenwechsel oben an der Lapenscharte (2701 m), dem höchsten Punkt der Tour:
Aus der Weite des Stilluppgrunds geht es in die noch hochalpinere und dabei bedrückend enge Bergumfassung des Floitengrunds, wo die Greizer
Hütte steht. Die „Floite“ hat vielleicht den eindrucksvollsten Talschluss der Zillertaler Alpen.
Der Große Mörchner (3285 m) von der Lapenscharte. In diesen Wänden haben vor mehr als 120 Jahren Eugen Guido Lammer und seine Frau einen Horrortrip durchgestanden, als sie im Steinschlaghagel zur Scharte rechts des Hauptgipfels (mit dem kleinen Felszacken in Schartenmitte) aufstiegen. Das kann man heute noch hochspannend nachlesen in „Eugen Guido Lammer – Durst nach Todesgefahr“ von Reinhold Messner und Horst Höfler, das ich Interessierten empfehlen kann. Für Bergwanderer ist die Nördliche Mörchenscharte (2872 m; die rechte der zwei V-förmigen Scharten rechts) wichtig. Sie markiert am Berliner Höhenweg den Übergang zwischen Greizer Hütte und Berliner Hütte.