Lapenscharte  (2701 m)

Schartenübergang von der Kasseler Hütte zur Greizer Hütte

Schwierigkeit:  T3

 

Bewertung:   T3

Anspruchsvolle Bergwanderung, die stellenweise Trittsicherheit und im Bereich der gesicherten Elsenklamm auch ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit verlangt.

 

Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung.

 

Routenverlauf:

1. Etappe: Wirtshaus Wasserfall – Stilluppgrund – Grüne-Wand-Hütte – Kassler Hütte.

2. Etappe: Kasseler Hütte – Löfflerkar – Lapenscharte – Greizer Hütte.

3. Etappe: Greizer Hütte – Materialseilbahn - Floitengrund – Ginzling.

 

Höhenunterschiede:

1. Etappe 1050 Höhenmeter im Aufstieg.

2. Etappe: 650 Höhenmeter im Aufstieg, 600 Höhenmeter im Abstieg.

3. Etappe: 1240 Höhenmeter im Abstieg.

 

Gehzeiten:    

1. Etappe 4:30 Std.     

2. Etappe: 4:30 Std.     

3. Etappe: 3:30 Std.

 

Anfahrt: Von Mayrhofen im Zillertal mit dem Shuttle-Bus in den Stilluppgrund bis zum Wirtshaus Wasserfall (Weiterfahrt zur Grünen-Wand-Hütte möglich).

 

Ausgangspunkt: Wirtshaus Wasserfall (1129 m) im Stilluppgrund.

 

Unterkünfte: Kasseler Hütte (2178 m); DAV Kassel; Tel. 0664 / 4016033.

Greizer Hütte (2227 m), DAV Sektion Greiz; Tel. 0664 / 1405003.

 

Ziel: Ginzling (985 m) im Zemmtal. Von Ginzling weiter mit dem Linienbus Nr. 4102 nach Mayrhofen. Man kann die Fußstrecke verkürzen, indem man sich vom Hüttentaxi Fankhauser ab der Materialseilbahn (1616 m) der Greizer Hütte bis nach Ginzling fahren lässt.

 

 

Der Wegverlauf:  Vom Wirtshaus Wasserfall (1129 m) geht es auf der Almstraße am Ostufer des Stilluppspeichers taleinwärts. Am Stillupphaus besteht erneut die Möglichkeit zu einer Einkehr, ebenso wie an der Grünen-Wand-Hütte (1436 m), die in etwa die Hälfte der Tagesetappe markiert. Man folgt der Almstraße, bis sie an der Materialseilbahn der Kasseler Hütte endet. Dort beginnen die gleichmäßi-gen Serpentinen des Hüttensteigs. Nach einer Bachquerung (1939 m) fädelt der Aschaffenburger Hö-henweg von links ein (circa 2010 m), eine halbe Stunde später ist man an der Kasseler Hütte (2178 m).

 

Von der Kasseler Hütte (2178 m) aus gilt es am zweiten Tag den weiten Talschluss der Stilluppe in etwa gleichbleibender Höhe von 2100 bis 2200 Metern zu queren, bis es nach der Elsenklamm endlich hinauf zur Lapenscharte geht. Bald nach der Kasseler Hütte erwartet uns ein Kunstwerk, eine symboli-sche Tür ins Alpine und Unbekannte, durch die wir natürlich gerne eintreten. Bald darauf wird einer der Schmelzwasserbäche auf schwankender Hängebrücke überquert. Nach über einer Stunde sind wir im Löfflerkar unter der Gletscherfront des Löfflerkees, überragt von der mächtigen Löffler-Nordostwand. In leichtem Abstieg kommen wir an den Punkt, an dem der Steig schmaler wird und seilgesichert in den Trichter der Elsenklamm einmündet. Auf schmalem Band, mit Blick in die Abgründe der Klamm, passieren wir diese eindrucksvolle Stelle. Auf der anderen Seite beginnt dann der eigentliche Anstieg zur Lapenscharte. Das letzte Grün verliert sich in den Schutt- und Blockhalden, ein naher Gletscher (Lapenkees) und der plattige Fels steiler Gneiswände schaffen eine hochalpine Szenerie. Zum Schluss wird der Steig kurzzeitig steil, dann betritt man die Lapenscharte (2701 m). Durch eine Art „Fenster“ in der Felsumrahmung der Scharte fällt der Blick auf den stark vergletscherten Schwarzenstein (3368 m).

 

Der Abstieg von der Scharte holt nach rechts aus und führt dann in Serpentinen den breiten Hang hinab. Auf etwa 2500 Metern Höhe zweigt rechts der Normalanstieg auf den Gigalitz (3001) ab. Wenig später erreicht man die schon lange sichtbare Greizer Hütte (2227 m) über dem Floitengrund, wo man übernachtet. Die Szenerie zwischen Großem Löffler (3378 m), Floitenspitzen (3195 m) und Schwarzenstein (3369 m) ist gewaltig, die Nähe der Bergriesen fast beklemmend.

 

Am dritten Tag steht ein kurzer Abstieg zur Materialseilbahn (1616 m) auf dem Programm. Von dort kann man sich mit dem Hüttentaxi nach Ginzling fahren lassen. Ohne Probleme lässt sich auch der gesamte Abstieg ins Tal zu Fuß bewerkstelligen. Im Floitengrund findet man dabei Gelegenheit zur Einkehr bei der Steinbockhütte und der Tristenbachalm. In Ginzling (985 m) endet der Abstieg an der Haltestelle des Linienbusses nach Mayrhofen.

 

 

© Ulrich Clashausen