Vom Kaltseetörl über den Ostgrat Schwierigkeit: T5
In der Kreuzeckgruppe gehört das namengebende Kreuzeck zu den von den Bergwanderern am meisten bestiegenen Gipfeln. Zum vierthöchsten Berg der Gruppe führt ein kurzer, südseitiger Normalweg, den man dank der nahegelegenen Feldnerhütte (2186 m) als Halbtagestour machen kann. Es gibt auch noch einen markierten Anstieg von Nordwesten, vom Wöllatörl, der Teil des sehr langen Höhensteigs zum Polinik ist. Hier stelle ich als eine Alternative zum südseitigen Normalweg den Ostgrat vor, der allerdings leichte Kletterei erfordert. Nach dem Aufstieg über den Ostgrat bin ich am 2. September 2021 über den Normalweg abgestiegen.
Der Kreuzeck-Ostgrat, der am Kaltseetörl (2481 m) in gut zu gehendem Gelände beginnt, führt im Wesentlichen immer über die Gratlinie und konzentriert seine Schwierigkeiten auf drei Kletterpassagen. Dabei wird stellenweise der untere zweite Grad (2-) erreicht. Nur die letzte Kletterstelle, die zwar aus erstklassigem Fels besteht, aber auch einige Ausgesetztheit beschert, fällt mit ihrem Schwierigkeitsgrad von 2+ aus dem Rahmen. Außerdem ist diese Stelle im Abklettern zu absolvieren, was ja bekanntlich etwas Nervenstärke wegen der Tiefblicke erfordert. Andererseits ist das Wändchen, um das es geht, auch nur 3 bis 4 Meter hoch.
Ich beschreibe in der „Tour im Detail“ auch eine (umständliche) Umgehung der Schlüsselstelle auf den Geröllhalden 100 Meter tiefer. Ich empfehle jedoch die komplette Tour mit allen Kletterstellen. Der Ostgrat ist somit nur für Menschen mit Kletterfähigkeiten und Schwindelfreiheit geeignet. Die Mitnahme eines Seils kann empfohlen werden, ist aber kein Muss für gute Kletterer.
P.S.: Um die Tour besser beschreiben zu können, habe ich die beiden auffallendsten Erhebungen des Ostgrats als „Ersten“ und „Zweiten Ostgratturm“ bezeichnet.