Schartenübergang von der Hochschoberhütte zur Lienzer Hütte Schwierigkeit: T3
Die anspruchsvolle Bergwanderung zum Leibnitzkopf ist Schartenübergang und Gipfeltour in einem. Gute Trittsicherheit ist die wichtigste Voraussetzung: Es gibt zwei steile und holprige Abschnitte zu bewältigen. Darüber hinaus sollte man streckenweise auf Steigspuren verzichten und mit wenigen Markierungen auskommen können.
Diese Wandertour führte uns in den Osttiroler Teil der Schobergruppe. Die Schobergruppe hatte bei mir zwar keine überschwängliche Begeisterung ausgelöst, aber eine bis heute anhaltende Zuneigung und Sympathie. Nur wenige Täler haben mir so gefallen wie das Debanttal, nur wenige Gebirge erschienen mir so charaktervoll und so „aus einem Guss“ wie die Schobergruppe. Dass die Berge dort sehr felsig sind und mit ihren hohen Scharten und Gletscherresten (heute nur noch Hornkees und Schoberkees) ein hochalpines Erscheinungsbild besitzen, gehörte ebenfalls zu ihrem Reiz.
Wir starteten am 14. August 2015 an der Hochschoberhütte (2322 m), kamen hinauf zur Mirnitzscharte (2743 m) und stiegen bei langsam schlechter werdendem Wetter hinab ins Debanttal zur Lienzer Hütte (1974 m). Zuvor statteten wir dem Leibnitzkopf (2863 m oder 2872 m) von der Scharte aus einen Besuch ab.
An den beiden Tagen zuvor waren wir durch’s Debanttal zur Lienzer Hütte (1974 m) aufgestiegen und hatten mit dem Übergang über das Leibnitztörl (2591 m) die Hochschoberhütte (2322 m) erreicht. Das Kapitel „Leibnitztörl und Hochschoberhütte“ bildet also mit der hier beschriebenen Tour über die Mirnitzscharte eine Rundwanderung.
Im Vergleich zum Leibnitztörl (2591 m) ist die Mirnitzscharte (2743 m) der schwierigere und mühsamere Übergang. Im Anstieg zur Scharte und zum Gipfel des Leibnitzkopfes wird sehr gute Trittsicherheit verlangt. Auch die Landschaft ist etwas rauher. Sie verbreitet in meinem Empfinden weniger landschaftlichen Glanz als der Weg über’s Leibnitztörl. Eine lohnende Tour ist es aber auf jeden Fall: Von der Spitze des Leibnitzkopfes überblickt man weite Teile der südlichen und zentralen Schobergruppe. Wer sich für den Hochschober (3240 m) interessiert, wird von dort einen perfekten Blick auf die südseitigen Anstiege des begehrten Dreitausenders werfen können.