Mirnitzscharte und Leibnitzkopf (2863 m)
Schartenübergang von der Hochschoberhütte zur Lienzer Hütte
Schwierigkeit: T3
Bewertung: T3
Anspruchsvolle Bergwanderung auf teils steilen und holprigen Steigspuren, die gute Trittsicherheit verlangen. Beim Aufstieg zum Leibnitzkopf sowie beim Abstieg vom Mirnitzboden zur Lienzer Hütte kaum Markierungen, deshalb braucht man auf dieser Bergtour auch Orientierungsfähigkeit.
Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung.
Routenverlauf: Hochschoberhütte – Mirnitzscharte – Leibnitzkopf – Mirnitzscharte - Mirnitzboden – Lienzer Hütte – Naturlehrpfad Debanttal – Parkplatz Seichenbrunn.
Höhenunterschiede: 550 Höhenmeter im Aufstieg, 1200 Höhenmeter im Abstieg.
(Ohne den Leibnitzkopf 430 Höhenmeter im Aufstieg, 1080 Höhenmeter im Abstieg.)
Gehzeiten: 5:00 Std. (ohne den Leibnitzkopf 4:15 Std.).
Ausgangspunkt: Hochschoberhütte (2322 m); ÖAV Wiener Lehrer; Tel. 0043 / 664 / 9157722.
Ziel: Debanttal, Parkplatz Seichenbrunn (1673 m).
Weitere Unterkunft: Lienzer Hütte (1974 m); ÖAV Lienz; Tel. 0043 / 4852 / 69966.
Rückfahrt: Vom Parkplatz Seichenbrunn (1673 m) mit dem PKW oder dem Taxi auf asphaltierter Straße das Debanttal hinab und über den Stadtteil Nußdorf nach Lienz in Osttirol (673 m).
Der Wegverlauf: An der Hochschoberhütte (2322 m) folgt man dem Hinweisschild „Lienzer Hütte über Mirnitzscharte“ bzw. dem Weg Nr. 917 nach Süden. Nach kurzer Zeit wird eine flache Anhöhe (circa 2370 m) erreicht, auf der der „Nasensteig“ in Richtung Mirschachscharte und Alkuser See nach rechts abzweigt. Man verfolgt jedoch weiterhin die Wegmarkierung Nr. 917, die sich hier deutlich nach links wendet. Hundert Meter höher lassen wir auch den Abzweig zum Normalweg des Hohen Prijakts rechts liegen. In den Blockhalden des Kleinen Barrens gelangt man zu einem kleinen See (2509 m), danach führt der Steig stärker bergauf. Die letzten 50 Höhenmeter unter der Scharte sind die steilste und anstrengendste Passage auf diesem Übergang, das lockere Erde-Schutt-Gemisch ist sehr nachgiebig. Man betritt den breiten Sattel der Mirnitzscharte (2743 m).
Von der Scharte wendet man sich dem Steilhang zur Linken zu, er bildet die Südflanke des Leibnitz-kopfs. Die Steigspuren ausnützend ersteigt man mit einigen Sepentinen den grasdurchsetzten Hang und gelangt auf den Gipfelgrat. Dieser ist ein breiter Rücken, dem man nach rechts bis zum Gipfel des Leibnitzkopfs (2863 m) folgt. Die Aussicht beweist, dass sich der Abstecher auf diesen Gipfel lohnt: Neben dem Tiefblick auf die Hochschoberhütte bietet er vor allem einen Überblick über die Südflanke des Hochschobers und über den Gratverlauf von den Mirnitzspitzen zur Alkuser Rotspitze.
Nach der Rückkehr auf gleichem Weg in die Mirnitzscharte steigt man nach links (Osten) ab. Die Kehren des Steigs sind steil und das Gelände ist etwas rutschig. Nach ungefähr 150 Höhenmeter Abstieg wird es flacher und der Steig ist nun angenehmer zu gehen. Bald begleitet uns auf der rechten Seite der Mirnitzbach und ein ausgedehnter Karboden, der Mirnitzboden (etwa 2320 m), wird erreicht. Die Wegmarkierungen waren hier im Jahr 2015 nicht die besten, deshalb wird die Beschreibung jetzt genauer: Nach weiteren 100 Höhenmetern Abstieg folgt man einer Verebnung nach links, bis man an eine Geländekante kommt, von der man über einen steilen Hang hinab ins Debanttal blicken kann. Von dieser Geländekante blickt man hinab auf eine Wiese am Waldrand, die sich 160 Meter unterhalb befindet. Dort zeichnet sich am Waldrand ein zwei Meter hoher Bildstock ab: Genau dort müssen wir vorbei. Von der Geländekante (circa 2200 m) geht es über Steigspuren und etwas unübersichtliches Gelände den Hang hinunter, bis man über die Wiese zum „Bildstock“ kommt. Er ist dem Andenken an die langjährigen Wirtsleute der Lienzer Hütte gewidmet. Diese Hütte steuern wir jetzt an, indem wir uns im steilen Wald den besten Steig suchen. In Kürze sind wir bei der Lienzer Hütte (1973 m).
Rechts (östlich) der Lienzer Hütte geht es hinab zum Bach und zur Brücke, die uns auf die andere Seite bringt. Der Naturlehrpfad Debanttal führt entlang des Debantbaches rechts talwärts. Nachdem man noch zweimal die Bachseite mit Hilfe von Brücken gewechselt hat, erreicht man den Parkplatz Seichenbrunn (1673 m). Der Fahrweg von der Lienzer Hütte bildet eine schnellere, aber nicht schönere Alternative zum Naturlehrpfad.
© Ulrich Clashausen