Gratüberschreitung vom Hörndl zum Hochgasser Schwierigkeit: T4+
Hörndl und Hochgasser sind zwei Gipfel in der Umgebung des Felbertauern, dem Standort der St. Pöltener Hütte (2586 m). Von der Hütte aus sind beide Gipfel für erfahrene Bergwanderer relativ schnell zu erreichen: Der Hochgasser entlang seines markierten Westrückens (Schwierigkeit T3), das Hörndl über die Südwestroute (Schwierigkeit T3+). Hier schlagen wir die deutlich schwierigere Gratüberschreitung der beiden Gipfel vor: Es ist eine „Alpinwanderung“ mit kurzen, aber teils heiklen Kletterstellen im ersten und unteren zweiten Schwierigkeitsgrad.
Von der St. Pöltener Hütte stiegen wir ein Stück am Hüttenweg nach Norden ab und erstiegen später die Schrankeckscharte. Über die markierte Nordwestroute des Hörndls erreichten wir mit etwas Blockkletterei den Gipfel des Hörndls (2852 m). Von dort folgten wir zunächst der markierten Südwestroute im Abstieg, blieben dann aber am Hörndl-Südgrat und stiegen am nun unmarkierten Grat über ein paar brüchige und ausgesetzte Kletterstellen (1. Grad bis 2-) bis zum tiefsten Punkt (2725 m) zwischen Hörndl und Hochgasser ab. Bei der Gegensteigung am Hochgasser-Nordgrat gab es keine Kletterstellen mehr. Am Gipfel des Hochgasser (2922 m) begannen wieder die Markierungen und wir kehrten über den Westrücken des Berges zur St. Pöltener Hütte zurück. Insgesamt eine lange Bergtour, die Erfahrung mit Schrofenkletterei und brüchigem Gestein verlangt.
Bei unserer Hörndl-Hochgasser-Überschreitung am 7. August 2014 herrschte dichter Nebel, der uns die Sicht von den Gipfeln verwehrte. Meist standen wir im „Irgendwo“ und um uns herum gab es nur ein paar Meter zu sehen. Während hinter uns der eben noch eingenommene Platz wieder in der trüben „Suppe“ versank, tauchte vor uns die nächste Einzelheit aus dem Nebel auf. Dieses Versteckspiel mit den Bergen hielt uns über Stunden in Spannung und Erwartung. Am Ende hinterließ es einen tiefen Eindruck. Fazit: Auch eine Bergtour bei tristem Wetter kann ein schönes Erlebnis werden!