Von Kals durch das Dorfer Tal Schwierigkeit: T2
Der Weg von Kals („Taurerwirt“, 1489 m) zum Dorfer See (1935 m) ist eine stimmungsvolle Talwanderung mit einer tiefen Klamm, mit Almen im Talboden, einem prächtigen Lärchenwald und einem großen Bergsee als Ziel. Diese Bergwanderung ist für jeden geeignet, der das passende Schuhwerk und etwas Trittsicherheit für das Blockgelände kurz vor dem Dorfer See mitbringt.
Auf den ersten zwei Dritteln bewegt man sich allerdings auf einem für den Verkehr gesperrten Fahrweg, der sogar in Turnschuhen problemlos machbar ist. Auf diese Weise gelangt man durch die steile Daberklamm in den flachen Talboden des Dorfer Tals, wo man bereits die Landschaft genießen und bei der Bergeralm (1630 m) oder am Kalser Tauernhaus (1755 m) einkehren kann. Dort bleibt meist auch der Großteil der Tagesgäste „hängen“. Auf dem weiteren Weg wird es dann stiller und der Fahrweg macht einem guten Steig Platz. Zunächst leitet der Pfad durch einen Lärchenwald mit alten, knorrigen Exemplaren, oberhalb der Baumgrenze geht es dann hinein in das begrünte Block- und Moränengelände, wo wie gesagt etwas Trittsicherheit hilfreich ist. Erst auf den letzten Metern öffnet sich dann die Sicht auf den Dorfer See, einen von steilen Hängen eingefassten, natürlichen Bergsee.
Hinter dem See, im Blick talaufwärts, reicht der Blick hinauf zum Kalser Tauernkogel am Tauernhauptkamm. Da wird es den einen oder anderen Bergwanderer reizen den Weg in Richtung des Salzburgischen fortzusetzen und am gleichen Tag noch den Kalser Tauern (2515 m) zu überschreiten. Auf der anderen Seite des historischen Tauernpasses ist der Abstieg kurz und das Berghotel Rudolfshütte (2311 m) bietet Übernachtungsmöglichkeiten an.
Wir jedoch gaben uns mit dem Dorfer See zufrieden und nutzten ihn lieber für ein Bad, denn der 8. August 2018 war ein schweißtreibender Hitzetag. Später genossen wir in der Umgebung des Kalser Tauernhauses das Nachmittagslicht auf den Gletschern der Glocknergruppe. Denn im Dorfer Tal ist die Nähe der Gletscher unübersehbar: Über dem hohen Bergkamm der östlichen Talseite türmen sich die Seraks des Fruschnitzkees, das vom Großglockner herabkommt. Den Glockner selbst haben wir nicht zu sehen bekommen. Dafür hätten wir auf der westlichen Talseite ansteigen und in Richtung Sudetendeutscher Hütte wandern müssen.