(Rauriser) Schareck  (3122 m)

Abstieg über den Pröllweg zum Niedersachsenhaus

Schwierigkeit:  T4+

Schareck - Pröllweg, Routenverlauf - Bergtour, Niedersachsenhaus, Goldberggruppe, Hohe Tauern
Der Verlauf des Pröllwegs vom Niedersachsenhaus (rechts) über die markante Spitze des Neunerkogels (rechts) zum Schareckgipfel. Die Pfeile zeigen den Abstiegsweg in Richtung Siglitztal und Sportgastein an.

 

Bewertung:  T4+

Bei trockenen, schneefreien Bedingungen eine "Alpinwanderung", die absolute Trittsicherheit und einige Schwindelfreiheit verlangt. Drei gut gesicherte, aber teils sehr ausgesetzte Klettersteigstellen (B) sowie freie Stellen im 1. Grad. Im Frühsommer sowie bei weniger optimalen Bedingungen hat der Pröllweg Hochtourencharakter. Ausreichend farbig und mit Steinmännern markiert.

 

Ausrüstung: Klettersteigset (für Erfahrene und wirklich Schwindelfreie verzichtbar), bei großen Altschneeresten in der ersten Sommerhälfte sowie nach Neuschneefällen Eispickel und Grödel oder Steigeisen.

 

Routenverlauf:

1. Etappe: Schareck - Pröllweg – Niedersachsenhaus.

2. Etappe: Niedersachsenhaus – Siglitztal - Gasteiner Nassfeld (Sportgastein).

 

Höhenunterschiede:

1. Etappe: 70 Höhenmeter im Aufstieg, 720 Höhenmeter im Abstieg.

2. Etappe: 900 Höhenmeter im Abstieg.

 

Gehzeiten:   

1. Etappe: 2:30 Std.

2. Etappe: 2:15 Std.

 

Ausgangspunkt: Schareck-Gipfel (3122 m).

 

Unterkunft: Niedersachsenhaus (2471 m); DAV Hannover; Tel. 0043 / 664 / 9143440.

 

Ziel: Gasteiner Nassfeld / Sportgastein (1589 m). Von dort mit dem PKW oder mit der Postbuslinie 550 talwärts nach Badgastein (1000 m).

 

 

Der Wegverlauf: Ab dem Schareckgipfel (3122 m) hält sich der Pröllweg an den Schareck-Westgrat. Dort hat man es zunächst mit leichtem Gehgelände zu tun und kann dabei das Panorama der Goldberg- und Glocknergruppe genießen. An einem Gratturm (Punkt 2988 der AV-Karte) stellt sich jedoch unvermittelt eine abschüssige Felsplatte über gähnendem Abgrund entgegen. Aufgrund der reichlichen Trittstifte und guten Seilsicherungen handelt es sich nicht um eine wirklich schwierige Stelle (B). Die enorme Exposition sollten sich aber nur Erfahrene ohne eine Sicherung mit Klettersteigset zumuten. Kurz darauf gelangt man zum Wegabzweig auf dem Herzog Ernst (2933 m) und folgt den Markierungen des Pröllwegs nach rechts.

 

Der Grat biegt um nach Norden. Auf schmalem Grat (Stellen im 1. Schwierigkeitsgrad) geht es weiter zur pyramidenförmigen Spitze des Neunerkogels (2823 m), dem markantesten Gipfel am Pröllweg. Wenig später bietet der Abstieg von der Riffelhöhe (2696 m) die meiner Ansicht nach schwierigsten Stellen der Tour. In mehreren steilen Klettersteigpassagen (B) sollte man konzentriert zu Werke gehen, besonders wenn man den ermüdenden Aufstieg am Neuwirtweg hinter sich hat. Bald darauf enden die Schwierigkeiten und der nun gut zu gehende Pröllweg läuft am Niedersachsenhaus (2471 m) aus.

 

Hier kann man sich für eine Übernachtung oder für den weiteren Abstieg zum Gasteiner Nassfeld (1589 m; Sportgastein) entscheiden.

 

 

© Ulrich Clashausen