(Rauriser) Schareck  (3122 m)

Aufstieg vom Gasteiner Nassfeld über den Neuwirtsteig

Schwierigkeit:  L

Schareck - Neuwirtsteig, Routenverlauf - Bergtour, Sportgastein, Goldberggruppe, Hohe Tauern
Der Verlauf des Neuwirtsteigs vom Gasteiner Nassfeld (unten rechts) über die vorspringende Kanzel des Aperen Scharecks (Mitte) zum Gipfel.

 

Bewertung:  L

„Leichte“ Hochtour, die neben absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vor allem eine gute Kondition verlangt. Es gibt ausgesetzte gesicherte Passagen (A-B) und eine freie Stelle im unteren 1. Grad. Auf dem flachen Gletscher braucht man die wenigen schmalen Spalten nicht fürchten, wenn man die hier beschriebene Route genau einhält. Ausreichend farbig und mit Steinmännern markiert, bei dichtem Nebel und blankem Gletschereis (fehlende Trittspur) können jedoch am Schareckkees Orientierungsprobleme auftreten.

 

Ausrüstung: Klettersteigset für weniger Geübte. Im Frühsommer ist ein Eispickel zu empfehlen, im Spätsommer bei aperem Eis ein Paar Grödel.

 

Routenverlauf: Gasteiner Nassfeld (Sportgastein) – Neuwirtsteig – Aperes Schareck - Schareckkees – östlicher Gipfelgrat – Schareck.

 

Höhenunterschiede: 1560 Höhenmeter im Aufstieg, 20 Höhenmeter im Abstieg.

 

Gehzeiten:   4:30 Std. (bis zum Gipfel).

 

Anfahrt: Von Badgastein (1000 m) mit dem PKW oder der Postbuslinie 550 zum Gasteiner Nassfeld / Sportgastein (1589 m; Parkplatz und Endhaltestelle des Postbusses).

 

Ausgangspunkt: Gasteiner Nassfeld / Sportgastein (1589 m).

 

Ziel: Schareck-Gipfel (3122 m).

 

 

Der Wegverlauf: Auf dem Gasteiner Nassfeld (1589 m; Sportgastein) wandert man über die Schareckalm zur Moisesalm (1600 m). Dort zieht ein breiter Almweg diagonal den Hang hinauf. Nach 500 Metern auf diesem Weg kündigt ein Schild den Beginn des Neuwirtsteigs an, der auch gleich zügig in die Höhe strebt. Der Pfad ist holprig und verlangt Aufmerksamkeit. In 2100 Metern Höhe unterbricht eine großartige Hangquerung nach links (Süden) das Gleichmaß des Aufstiegs. Später, bei einer kleinen Scharte (2457 m), wird der Blick frei auf den Hocharn. Wir haben den Nordostgrat erreicht und folgen ihm bergauf. In etwa 2600 Metern Höhe beginnt dann jener steile Grataufschwung, der von der Hagener Hütte und dem Niedersachsenhaus aus die Blicke auf sich zieht. Leichter als vermutet, aber ziemlich luftig überwindet man Stufen und Bänder (eine Stelle im 1. Grad, einige Drahtseilpassagen A-B). So gelangt man auf das plateauartige Apere Schareck (2970 m).

 

Vom Aperen Schareck quert man mit etwas Auf und Ab hinüber zum flachen Schareckkees. Den wenigen Spalten weicht man aus, indem man in der Nähe des östlichen Randes (links) bleibt und dabei einen Sicherheitsabstand von etwa zehn Metern zur Abbruchkante mit ihren Anrissen und Wächten einhält. Vom oberen Ende des Gletschers sind es nur noch wenige Meter bis zum östlichen Gipfelgrat. Ist man nach anderthalbtausend Metern Aufstieg selbst gut „unter Dampf“, so stößt man nun auf ausgeruhte Wanderer, die vom Sessellift bis hierhin zehn Minuten gebraucht haben: eine absurde Situation! Gemeinsam erreicht man mit Drahtseilhilfe den Schareckgipfel (3122 m).

 

 

© Ulrich Clashausen