Petzeck  (3283 m)

Von der Wangenitzseehütte über den Normalweg

Schwierigkeit:  T3

Petzeck - Normalweg, Routenverlauf - Bergtour, Wangenitzseehütte, Schobergruppe, Hohe Tauern
Der Verlauf des Normalwegs vom Ausgangspunkt der Wangenitzseehütte (2508 m).

 

Bewertung:  T3

Anspruchsvolle Bergwanderung, die Trittsicherheit verlangt. Zwei kurze Stellen erfordern den Gebrauch der Hände, erreichen aber allenfalls den Schwierigkeitsgrad 1-. Auf dem Hochplateau unter dem Gipfel lagert ein flaches Firnfeld, das bei ausgeapertem Eis umgangen werden kann. Der Normalweg des Petzeck ist durchgängig markiert durch Farbmarkierungen und Steinmänner.

 

Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung, im Frühsommer und bei viel Neuschnee Eispickel.

 

Routenverlauf: Wangenitzseehütte – Kruckelkar – Petzeck – Kruckelkar – Wangenitzseehütte.

 

Höhenunterschiede:  830 Höhenmeter in Auf- und Abstieg.

 

Gehzeiten:  4:15 Std.  (2:30 Std. im Aufstieg, 1:45 Std. im Abstieg).

 

Anfahrt: Mit dem PKW oder Taxi von Lienz in Osttirol (673 m) zum Lienzer Stadtteil Nußdorf und weiter über die asphaltierte Straße ins Debanttal und hinauf zum Parkplatz Seichenbrunn (1673 m).

Oder von Mörtschach im Mölltal (972 m) ins Wangenitztal bis zum Parkplatz bei der Wangenitzalm (1368 m).

 

Ausgangspunkt: Wangenitzseehütte (2508 m); Nederlandse KlimEn Bergsport Vereinigung (NKBV);

Tel. 0043 / 4826 / 229. Zu erreichen vom Parkplatz Seichenbrunn (1673 m) in 2:45 Std. oder vom Parkplatz Wangenitzalm (1368 m) in 3:00 Std..

 

 

Der Wegverlauf: Dem Wegweiser vor der Wangenitzseehütte (2508 m) folgend steigt man etwa 20 Meter höher, bis ein weiteres Schild nach rechts in Richtung „Petzeck“ weist. Der Steig quert über etwa 800 Meter ohne Höhengewinn nach Osten und „umfährt“ dann luftig eine Geländekante, die den äußersten Ausläufer des Kruckelkopf-Südostgrates bildet. Aufgrund der steilen Abstürze zum Wangenitztal wurden hier einige Sicherungsseile verbaut. Vielleicht bekommt man hinter jener Gratrippe ein plötzliches Gefühl der Abgelegenheit und des Alleinseins mit dem Berg – trotz der Nähe der Hütte. Auf den nächsten Metern sollte man auf jeden Fall achtgeben. Noch vor dem aus dem Kruckelkar kommenden Bach biegt der Petzeck-Normalweg links ab. Wer hier unaufmerksam geradeaus weitereilt, den führen die Steigspuren hingegen zur Unteren Prititschscharte (ebenfalls farbig markiert).

 

Der Steig zum Petzeck gewinnt ab hier an Höhe. In knapp 2800 Metern Höhe breiten sich Wiesen auf einer kleinen Anhöhe aus, die im Spätsommer von dichten Beständen des blauen Eisenhut geschmückt ist. Wenig später zieht der Steig nach rechts hinauf in felsiges Gelände. Das sich scheinbar anbietende Kruckelkar zur Linken wird also nicht betreten. Im weiteren Verlauf führt der Steig immer wieder an senkrechte Abbrüche und Schluchten heran, ohne dass man es mit Schwierigkeiten zu tun bekäme (zwei Stellen 1-). Nach dem steilsten Teilstück der Tour ist man über die Weitläufigkeit des Geländes oberhalb von 3000 Metern überrascht. Vor allem das vergletscherte Hochplateau, das man am südlichen Rand (3136 m) betritt, hat beachtliche Ausmaße. Das Firnfeld ist nahezu eben und problemlos, bei Blankeis kann man es im Schutt umgehen. Im Blockschutt der Gipfelpyramide stößt man wieder auf den markierten Steig und in Serpentinen geht es dem höchsten Punkt mit dem Kreuz entgegen.

 

© Ulrich Clashausen