Neue Reichenberger Hütte  (2586 m)

 Rundtour über die Umbalfälle, das Dabertal und das Großbachtal

 Schwierigkeit:   T2+

 

Bewertung:  T2+

Bergwanderung für Personen, die etwas Trittsicherheit mitbringen. Die Steige sind rot-weiß markiert.

 

Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung.

 

Routenverlauf:

1. Etappe: Hinterbichl – Ströden – Pebellalm – Umbalfälle - Dabertal – Daberlenke – Neue Reichenberger Hütte.

2. Etappe: Neue Reichenberger Hütte – Großbachtal – Pebellalm – Ströden – Hinterbichl.

 

Höhenunterschiede:

1. Etappe: 1330 Höhenmeter im Aufstieg, 70 Höhenmeter im Abstieg.

2. Etappe: 40 Höhenmeter im Aufstieg, 1300 Höhenmeter im Abstieg.

 

Gehzeiten: 

1. Etappe: 5:30 Std.  (bis zur Clarahütte etwa 3:00 Std. Aufstieg).

2. Etappe: 4:00 Std.

 

Hinweis: Beide Etappen sind mit dem Start bzw. Ziel in Ströden 0:30 Std. kürzer.

 

Anfahrt: Mit der Postbuslinie 951 von Lienz durch’s Mölltal nach Matrei in Osttirol und durch‘s Virgental bis zur Endhaltestelle in Hinterbichl (1329 m). Matrei in Osttirol wird auch von Mittersill im Pinzgau mit der Postbuslinie 950X erreicht. Dort Umstieg in die Linie 951.

 

Mit dem PKW von Lienz durch’s Mölltal nach Matrei in Osttirol, dann durch‘s Virgental nach Hinterbichl und weiter bis zum Parkplatz in Ströden (1403 m). Matrei in Osttirol wird auch von Mittersill im Pinzgau über die Felbertauernstraße erreicht.

 

Ausgangspunkt: Hinterbichl (1329 m).

 

Unterkünfte:

Pebellalm (1520 m); privates Berggasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit; Tel. 0043 / 664 / 9055466

Clarahütte (2038 m); DAV Essen; Tel. 0043 / 664 / 9758893

Neue Reichenberger Hütte (2586 m); ÖAV Reichenberg; Tel. 0043 / 4873 / 5580.

 

 

Der Wegverlauf:  Von Hinterbichl (1329 m) im hinteren Virgental folgt man entweder der taleinwärts führenden Straße nach Ströden (1403 m) und hält sich anschließend an den Fahrweg Richtung Pebellalm / Umbalfälle. Oder man steigt von Hinterbichl auf einem Wanderweg zur Isel ab, überquert den Fluss auf einer Brücke und folgt dem Steig am südseitigen Ufer in einigem Auf und Ab, bis man die Isel erneut auf einer Brücke überquert. Linkshaltend erreicht man den Fahrweg zur Pebellalm und zu den Umbalfällen wenige Minuten oberhalb von Ströden. Nach einer weiteren halben Stunde wird das Berggasthaus Pebell (1510 m) und das Almgasthaus Islitzer Alm (Jausenstation) erreicht.

 

Steig Nr. 911 zur Clarahütte („Lessensteig“) führt bald unmittelbar an die bekannten Umbalfälle heran. Entlang der rauschenden Isel erreicht man den wildesten Abschnitt mit einer Aussichtsplattform, die luftig über dem Fluss installiert wurde. Weiter auf dem linken (südlichen) Ufer gelangt man mit der allmählich leiser werdenden Isel höher. In etwa 1950 Metern Höhe überquert man den Fluss mittels einer Brücke und kommt durch ein Gelände, in dem man manchmal eine Kreuzotter sehen kann. Es folgt zunächst rechts der Abzweig zur Wiesbauerspitze (Mullwitzkogel, 2768 m). Etwas später zweigt unser Steig ins Dabertal und zur Neuen Reichenberger Hütte ab. Hier verlassen wir den Steig zur Clarahütte (2036 m), die man von hier in einer Viertelstunde erreichen kann.

 

Vom Abzweig im Umbaltal (1996 m) geht es über ein paar Meter steil hinab zu einer Brücke, auf der wir mal wieder die Isel überqueren. Auf der anderen Seite der Isel führen die Serpentinen des Steigs Nr. 311 über 200 Höhenmeter bergauf. Damit haben wir den Eintritt in das tief eingekerbte Dabertal geschafft und befinden uns nun deutlich über dem Daberbach zur Linken. Ein eindrucksvolles, aber beklemmend enges Tal, in dem die Naturkräfte toben. Meist ist der Bach unter uns auch im Sommer noch von hohem Lawinenschnee begraben. Weniger steil als bisher queren wir die östliche Talseite und erreichen bald eine kleine, wahrscheinlich verschlossene Hütte (2279 m). Von nun an verbreitert sich das Dabertal und damit auch die Aussicht auf den Dreitausenderkranz des Panargenkamms. In 2560 Metern Höhe gelangen wir auf ebene Wiesenflecke, die einladen die Bergszenerie bei einer Rast zu genießen. Der Blick reicht zur Rechten bis zu Rötspitze (3496 m) und Dreiherrenspitze (3499 m) und links bis zum Keeseck (3173 m). Die restlichen zwei Kilometer sind nur noch eine alpine Promenade, bei der man die Augen über die abwechslungsreiche und hochalpine Umgebung streifen lassen kann. Unter der breiten und am Fuß vergletscherten Nordwand des Keesecks passieren wir die Daberlenke (2631 m), den höchsten Punkt der Wanderung. Danach überschreitet der Steig („Rudolf-Tham-Weg“) ein großes Wiesenplateau (die Sentenböden) und steuert anschließend die inzwischen sichtbare Neue Reichenberger Hütte (2586 m) am Bödensee an.  

 

Abstieg von der Neuen Reichenberger Hütte (2586 m): Wir steigen die wenigen Meter ab zum Westufer des Bödensees und halten uns am Wegkreuz in Richtung „Großbachtal“ und „Pebellalm“. Am Seeufer sollten wir uns den Anblick der turmartigen Gösleswand (2912 m) noch einmal einprägen, denn im Verlauf der nächsten Stunde wird sich ihre Erscheinung erstaunlich verändern. Am Punkt 2608 m erreicht man den Übergang ins Großbachtal. Der Abstieg ist auf den ersten 200 Höhenmetern relativ steil und führt an den Fuß der Nordwestwand der Gösleswand, die sich immer mächtiger zur Rechten aufbaut. Im flachen Talboden des Großbachtals angekommen, sollte man sich einmal umdrehen und das grünschwarze, senkrechte Wandgebilde bestaunen, dass so gar keine Ähnlichkeit mit dem hübschen Turm über dem Bödensee hat. Der Weiterweg ist bequem und der Steig verbreitert sich zum Alm- bzw. Wirtschaftsweg. An der Stürmitzalm (1932 m) stößt der der vom Kleinbachtal kommende Wanderweg dazu. In zahlreichen Kehren geht es steile Hänge hinab, der Wasserfall des Kleinbachs kann in kurzem Abstecher besucht werden. Man kommt wieder zum Berggasthaus Pebell (1510 m) und zum Almgasthaus Islitzer Alm, wo sich der Kreis schließt und man einkehren kann.

 

Der weitere Abstieg nach Ströden (1403 m) entspricht dem Aufstiegsweg. Ebenso ist es auf dem Weg nach Hinterbichl (1329 m), wo sich erneut die beiden geschilderten Wegalternativen bieten.

 

© Ulrich Clashausen