Kaponigtal

 Von Obervellach über die Stranigalm bis zum Moosboden (1949 m)

 Schwierigkeit:  T2+

 

Bewertung:  T2+

Bergwanderung auf meist gut ausgebauten Wegen, der größte Teil sogar auf Wirtschaftswegen. Erst in der letzten halben Stunde wird ein steiler und stellenweise holpriger Steig benutzt, der etwas Trittsicherheit voraussetzt. Durchgängig rot-weiß markierte Wanderwege Nr. 578 und 579A.

 

Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung.

 

Routenverlauf: Parkplatz am Pfaffenberg – Stranigalm – Bodenhütte – Moosboden – Abstieg zum Parkplatz am Pfaffenberg auf derselben Route.

 

Höhenunterschiede: 580 Höhenmeter in Auf- und Abstieg.

 

Gehzeit:  4:00 Std. (2:15 Std. im Aufstieg, 1:45 Std. im Abstieg)

 

Anfahrt: Im Mölltal (Kärnten) bis nach Obervellach (687 m). Im Ortskern, zwischen Hauptplatz und Schwimmbad, zweigt ein zu Beginn asphaltiertes, später geschottertes Sträßchen ab, das den Pfaffenberg hinaufführt. Mit dem PKW, dem Wandertaxi (Taxi Angermann, Tel. 0043/664/3376908) oder dem Mountainbike über 700 Höhenmeter hinauf bis auf den Kaponig-Forstweg und dort bis zur Absperrung (1382 m; kleiner Parkplatz).

 

Ausgangspunkt: Pfaffenberg (oberhalb von Obervellach), Parkplatz (1382 m) bei der Absperrung am Kaponig-Forstweg.

 

Unterkunftsmöglichkeit: Stranighütte (Stranigalm; 1498 m); private Hütte, Almsennerei, Gastwirtschaft und Übernachtungsmöglichkeit;

Tel. 0043/650/5711115 oder mobil 0043/676/9438222.

 

 

Der Wegverlauf: Vom Parkplatz (1382 m) auf dem Pfaffenberg geht es zu Fuß in ebener Querung weiter (Weg Nr. 578), bis man nach 0.15 Std. die Brücke über den Kaponigbach (1385 m) überquert. Auf der anderen Seite rechts und in Kehren über den Wirtschaftsweg aufwärts. Es geht an einem Turbinenhaus vorbei, auch den Abzweig (1486 m) zur Stranigalm lassen wir linksliegen. Nachdem der Weg (markiert als Nr. 579A) die große Rückhaltemauer des Kaponigbaches passiert hat, gelangt man in den unverbauten, natürlichen Bereich des Kaponigtals. Man kommt durch einen schönen Fichten- und Lärchenwald, kleine Lichtungen geben kurze Ausblicke auf die Bergumrahmung frei. Der Weg wird immer flacher, eine größere Lichtung (1610 m) scheint das Resultat großer Lawinen in der linksseitigen Schlucht zu sein. Bald darauf geht es erneut durch Fichtenwald zur Lichtung der Bodenhütte (1625 m). Das Hüttenensemble ist urig und niedlich zugleich.

 

Bald danach gelangt man zu einer fast parkähnlichen Wald- und Wiesenlandschaft, in der der Kaponigbach seine Mäander gelegt hat („Stegboden“). Über den Baumwipfeln wird ein auffallender Felsberg sichtbar, es ist die Tristenspitze (2930 m) am Reißeck-Hauptkamm. Der Wirtschaftsweg hat inzwischen einem guten Steig Platz gemacht. Entlang des Kaponigbaches geht es mit Hilfe der Markierungen durch den teils lawinengeschädigten Wald. Im Juni 2020 bedeckten die Reste einer Lawine sogar den Bach. Mit zwei Stegen wechselt man hinüber auf die rechte (südliche) Bachseite (circa 1745 m). Kurz darauf nimmt die Steigung zu und man kommt aus dem Wald heraus. Durch die Alpenrosenbestände, dann linkshaltend in Richtung des Wasserfalls geht es etwas mühsam das steilste Stück der Tour hinauf. Auf diese Weise erreicht man den Eingang des Moosbodens (1949 m), ein Platz zwischen den Bergen, der für eine Rast wie geschaffen ist. Rechtshaltend kommt man zur Moosbodenhütte, einer Jagdhütte mit Tisch und Bänken und einer ergiebigen und kalten Quelle, die man wenige Meter vor Erreichen der Hütte findet. Linkshaltend finden sich ebenfalls sehr schöne Aussichtspunkte für die Rast und die Fotos. Ich glaube „wildromantisch“ ist hier der passende Begriff.

 

Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg, vielleicht mit einer Einkehr bei der Stranighütte (1498 m).

 

 

Hinweis: Es gibt einen alternativen Zustieg für das Kaponigtal, vom Ex-Bahnhof Obervellach (1050 m) aus. Zunächst von Obervellach (687 m) die Bundesstraße 105 aufwärts in Richtung Mallnitz. Kurz nach dem Ortsende (circa 800 m) zweigt rechts das Sträßchen ab, dem man bis zum ehemaligen Bahnhof von Obervellach (1050 m; Parkplatz) folgt. Ab hier zu Fuß auf breiten Wirtschaftswegen weiter und in 1.15 Std. zur Brücke über den Kaponigbach (1385 m). Nun weiter entsprechend der Wegbeschreibung.

Mit dem Ausgangs- und Zielpunkt am Ex-Bahnhof Obervellach sind es 950 Hm in Auf- und Abstieg und man benötigt insgesamt 5:30 Std..

 

Hinweis: Ab dem Moosboden (1949 m) kann man dem markierten Steig Nr. 579A weiter aufwärts folgen und – vermutlich mit einigen Mühen – den oberhalb verlaufenden Reißeck-Höhenweg erreichen. Über das Seeschartl (2638 m) gelangt man dann zum Arthur-von-Schmid-Haus: Das wird dann aber ein langer und deutlich schwierigerer Wandertag!

 

© Ulrich Clashausen