Gletscherlehrweg Pasterze

 Vom Glocknerhaus zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m)

 Schwierigkeit:  T2+

 

Bewertung:  T2+

Bergwanderung auf guten, markierten Steigen, die allerdings an einzelnen Stellen etwas Trittsicherheit verlangt: beim Direktabstieg vom Glocknerhaus zur Margaritzensperre (kann alternativ auf einer Schotterstraße umgangen werden), an einer Passage beim Aufstieg zur Gletscherbahn und schließlich am Abstiegsweg von der Franz-Josefs-Höhe zum Glocknerhaus (mittels einer Busfahrt vermeidbar).

 

Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung.

 

Routenverlauf:  Glocknerhaus – Margaritzenstausee – Elisabethfelsen – Abzweig Gletschertor – Talstation Gletscherbahn – Freiwandeck (Bergstation Gletscherbahn) – Franz-Josefs-Höhe (Bushaltestelle) – Pasterzenhaus – Glocknerhaus.

 

Höhenunterschiede: 450 Höhenmeter in Auf- und Abstieg.

 

Gehzeiten:  3:15 Std.  (davon 2:45 Std. bis zur Bushaltestelle auf der Franz-Josefs-Höhe).

 

Anfahrt: Von Bruck / Fusch im Pinzgau oder von Heiligenblut im Mölltal mit dem PKW über die Großglockner-Hochalpenstraße zum Glocknerhaus (Parkplatz). Oder mit der Postbuslinie 5108 von Lienz nach Heiligenblut und weiter zum Glocknerhaus (Haltestelle „Glocknerhaus“).

 

Ausgangspunkt: Glocknerhaus (2136 m); ÖAV Klagenfurt; Tel. 04824 / 24666.

 

 

Der Wegverlauf: Vom Glocknerhaus (2136 m) geht es mit dem Steig Nr. 741 über die grünen Matten und später über mehrere relativ steile Passagen (Trittsicherheit nötig) direkt hinab zum Margaritzenspeicher. Wer gerne etwas gemütlicher startet, wählt die Alternative über das Pasterzenhaus und die dort nach links hinunter führende Schotterstraße (Wirtschaftsweg). Von der Staumauer des Margaritzenspeichers (2000 m) blickt man auf der einen Seite hinauf zum über 1800 Meter höheren Großglockner und auf der anderen Seite auf den oft völlig trockenen Abfluss des Speichers. Wer hier die Möll erwartet, hat nicht seine Rechnung mit den Stollensystemen der Stromerzeuger gemacht: Durch einen Stollen verlässt ein erheblicher Teil des „Pasterzenwassers“ Kärnten und landet im Speicher Mooserboden auf Salzburger Seite (und nicht in der Möll).

 

Wir setzen den Weg fort und freuen uns über die unerwartete Ruhe am Südufer des Stausees und die bezaubernde Landschaft. Ein kurzer Anstieg in einer kleinen Talfurche führt hinauf auf den Elisabethfelsen, den man etwas unterhalb seines höchsten Punktes erreicht (2130 m). Das sich mit einem Schlag öffnende Panorama lässt einen unwillkürlich stehen bleiben. Vor uns ein gigantischer Taltrog: Ein See und ein sperrender Felsriegel im „Vorzimmer“, dahinter die langgezogene „Autobahn“ der Pasterze, dann der hufeisenförmige Kessel, über dessen Wände das Eis herabstürzt, darüber die oberen Gletscherplateaus, gekrönt von der Eispyramide des Johannisbergs, das Ganze eingefasst von 1300 Meter (rechts) und 1700 Meter hohen Steilflanken (links). Sicher einer der beeindruckendsten Plätze der Ostalpen, einer jener Plätze, an dem man die großen Naturkräfte in einem Augenblick begreifen kann. Die Fahrt auf die Franz-Josefs-Höhe bietet keinen Vergleich mit dieser Wanderung!

 

Aber zurück zum Weg: Vom Elisabethfelsen an wird die Wanderung „steiniger“, aber kaum schwieriger. In Serpentinen gelangen wir an den Sandersee (2073 m) mit seinen Sandbänken. Auf einer Hängebrücke überqueren wir seinen Abfluss und setzen den Weg am Ufer fort. In einigem Abstand zur Uferlinie umgehen wir auch den sperrenden Felsriegel mit der Höhenkote 2133 m. Auf seiner „Rückseite“ (Westseite) gehen wir wieder der Pasterze entgegen. Nach etwa 50 Metern Höhengewinn zweigt ein Steig ab, der auf der rechten (nördlichen) Seite der Pasterze bis zu ihrem derzeitigen Gletschertor vordringt (vom Abzweig hin und zurück knapp 1:00 Std. zusätzliche Gehzeit).

 

Am Abzweig zum Gletschertor beginnt der steile, aber serpentinenartige Aufstieg zur Gletscherbahn. Auf der ein oder anderen glatten Felsplatte ist etwas Trittsicherheit angesagt. An der Talstation der Gletscherbahn entscheidet man sich für die kurze Fahrt mit dem Schrägaufzug (Betriebszeiten bis 16:00 oder 16:15 Uhr) oder folgt dem Fußweg auf der rechten Seite. In beiden Fällen gelangt man auf das Freiwandeck mit seinem großen Parkhaus und folgt der Straße nach rechts bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m) mit der Bushaltestelle.

 

Hinweis: Von hier fährt dreimal am Tag die Postbuslinie 5108 zum Glocknerhaus und weiter nach Heiligenblut.

 

Wer zu Fuß geht, bleibt noch circa 200 Meter länger auf der Hochalpenstraße, bis am tiefstgelegenen Parkplatz der teils steile Steig hinab zum Pasterzenhaus (in 2018 unbewirtschaftet) beginnt. Nach kurzem Gegenanstieg und einigen Metern entlang der Großglockner-Hochalpenstraße ist man wieder beim Glocknerhaus (2136 m).

 


© Ulrich Clashausen