Bonn-Matreier-Hütte  (2745 m)

 Rundtour übers Große Nilltal und Kleine Nilltal

 Schwierigkeit:   T2

 

Bewertung:   T2

Ein- bis zweitägige Bergwanderung, die Ausdauer und etwas Trittsicherheit erfordert. Sowohl beim Aufstieg im Großen Nilltal als auch beim Abstieg durchs Kleine Nilltal bewegt man sich auf ausgetretenen Steigen, die ausreichend rot-weiß markiert sind.

 

Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung.

 

Routenverlauf:

Aufstieg: Virgen – Obermauern - Nilljochhütte – Schmiedleralm – Gr. Nilltal – Bonn-Matreier-Hütte.

Abstieg: Bonn-Matreier-Hütte – Kleines Nilltal – Gottschaunalm - Virgen.

 

Höhenunterschiede:

1570 Höhenmeter in Auf- und Abstieg.

 

Gehzeiten:

7:45 Std.  (Aufstieg 4:30 Std.,  Abstieg 3:15 Std.)

 

Anfahrt: Mit dem PKW von Lienz durch das Iseltal bis Matrei in Osttirol. Bis hierhin auch vom Pinzgau durch den Felbertauerntunnel. Von Matrei in das Virgental bis Virgen.

 

Oder mit der Postbuslinie 951 von Lienz über Matrei in Osttirol ins Virgental und bis nach Virgen (1194 m). Oder von Kitzbühel mit der Postbuslinie 950X über Mittersill (Pinzgau) bis Matrei, dort Anschluss an die Linie 951.

 

Ausgangspunkt:  Virgen (1194 m) im Virgental.  Alternativ gibt es oberhalb von Virgen im Ortsteil Marin einen Parkplatz (1350 m). Von dort reduziert sich die Gehzeit im Auf- und Abstieg jeweils um 20-30 Minuten.

 

Unterkünfte:

Bonn-Matreier-Hütte (2745 m); ÖAV Matrei in Osttirol; Tel. 0043 / 4874 / 5577.

Nilljochhütte (1990 m); Privathütte; Tel. 0043 / 676 / 4612388

 

Weitere Einkehrmöglichkeiten:

Schmiedleralm (2085 m); Bewirtschaftet, geöffnet Anfang Juli bis Mitte September, montags Ruhetag, keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Gottschaunalm (1943 m); Bewirtschaftet, geöffnet Mitte Juni bis Ende September, freitags Ruhetag, keine Übernachtungsmöglichkeiten.

 

 

Der Wegverlauf: In Virgen (1194 m) folgt man einer Straße bergauf zum Ortsteil Göriach, überquert dort den Bach nach links (Westen) und wählt nach zwei Straßenkurven an einem Abzweig die linke Straße. Sie führt am westlichen Ortsrand hinaus zu einem Wanderweg, der rechts abbiegend in leichter Steigung hinauf nach Obermauern (1303 m) führt. In westlicher Richtung zieht eine Fahrstraße in Serpentinen den Berg hinauf zu den Häusern von Budam (1567 m). Von dort führt Steig Nr. 922 über Bergwiesen weiter in die Höhe.

 

Hinweis: Ich wählte bis dahin einen unmarkierten Steig. In Obermauern hielt ich mich an den durch den Ort führenden Nillbach und folgte dem Weg am linken (westlichen) Bachufer hinauf Richtung Waldrand. Am Waldrand, unmittelbar vor einer Brücke, die den Nillbach kreuzt, hielt ich mich auf gutem, aber unmarkiertem Steig links. Er führte durch den Wald in nordwestlicher Richtung aufwärts und mündete wenig oberhalb von Budam in den zuvor beschriebenen Weg.

 

Von Budam gelangt man auf dem Steig Nr. 922 über Bergwiesen, die sehr der Sonne ausgesetzt sind, zuletzt auch noch mal durch Wald hinauf zur Nilljochhütte (1990 m). Sie erhebt sich auf baumfreiem Rücken in großartiger Panoramalage. Man sieht nicht nur die Lasörlinggruppe, der Blick fällt auch auf die Ortschaften des Virgentals und auf die Malhamspitzen (3373 m) im Westen.

 

Weg Nr. 922 steuert nun auf die markante Felsgestalt des Säulspitz (3137 m) im Talschluss des Großen Nilltals zu, mit der Schmiedleralm (2085 m) wird die nächste Einkehrmöglichkeit erreicht. Immer auf der Westseite des Nillbaches geht es an den Abzweigen zur Nillalm (2272 m) und zur Stühleralm (2300 m) vorbei. Nach einem etwas steileren Anstieg beginnt der Steig das Hochtal von links nach rechts zu queren. Auf dem Rücken, der das Große Nilltal rechts (östlich) flankiert, wird zum ersten Mal die Bonn-Matreier-Hütte sichtbar. Unter dem Säulspitz stößt man auf den Abzweig des Venediger-Höhenwegs, der sich nach Westen wendet und die Eisseehütte ansteuert. Weiter in östlicher Richtung erreicht man mit den letzten Serpentinen die Bonn-Matreier-Hütte (2745 m).

 

Im Abstieg kann man den zweiten Hüttenweg der Bonn-Matreier-Hütte wählen, den vielleicht noch schöneren Weg durchs Kleine Nilltal: Von der Bonn-Matreier-Hütte folgt man zunächst dem Venediger-Höhenweg in Richtung Galtenscharte und Badener Hütte. Nach 200 Metern lässt man den Abzweig zum „Sailkopf“ links liegen und geht wenige Meter weiter, bis rechts der Steig Nr. 923 ins Kleine Nilltal abzweigt. Durch grasdurchsetztes Blockschuttgelände folgt man der niedrigen, aber unpassierbaren Felsschneide zur Linken (Osten) talauswärts. Unmittelbar vor der letzten Erhebung der Felsschneide, dem 2669 Meter hohen Stotzkopf, überquert man mit wenigen Metern Aufstieg das Goasschartl (ungefähr 2640 m). Auf der anderen Seite öffnen sich die weiten Hochkare des Kleinen Nilltals. Wilde Felsberge umstellen die Kare, vor allem der Galtenkogel (2986 m) und die Mittereggspitze (3044 m) machen Eindruck.

 

Vom Goasschartl führt ein geländergesichertes Felsband ohne jede Schwierigkeit hinab auf die grünen Matten der Kleinen Nill. Der Steig quert nun absteigend das flache Hochtal, bis in die Nähe des östlich flankierenden Felskamms. In 2400 Metern Höhe endet der bis dahin bequeme Teil des Abstiegs und der Steig führt in Serpentinen die steilen Hänge herab. Nach etwa 400 Höhenmetern Abstieg nähert man sich dem Talgrund des unteren Kleinen Nilltals. Dieser wird nicht betreten, die nach rechts (Westen) ins Tal abzweigenden Wege bleiben unbeachtet. Mit der Wegnummer Nr. 923 gelangt man in den Wald und quert fast ohne Höhenverlust in südlicher Richtung talauswärts. Es öffnet sich die lärchenumstandene Lichtung der Gottschaunalm (1943 m), die mit ihrer bezaubernden Umgebung zu Rast oder Einkehr einlädt.

 

Ab der Gottschaunalm kann man den direkten Abstiegsweg über die Wiesen unterhalb der Hütte wählen. Alternativ geht es über einen etwas längeren Weg, der zunächst auf gleicher Höhe nach Osten zieht und nachher über die Allerheiligenkapelle (1693 m) und einen Kreuzweg hinabführt. Beide Wege vereinigen sich wieder im Virgener Ortsteil Marin (1350 m). Über die asphaltierte Fahrstraße geht es in Kürze hinab nach Virgen (1194 m).

 

© Ulrich Clashausen