Albert-Biwak und Mureck

 Vom Großarltal über das Murtörl zur Schmalzscharte (2444 m)

 Schwierigkeit:  T3

 

Bewertung:  T3

Anspruchsvolle Bergwanderung, die im Blockgelände Trittsicherheit erfordert. Durchgängig farbig markiert, trotzdem an manchen Stellen Orientierungsvermögen erforderlich.


Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung sowie Biwakausrüstung (Schlafsack, Gaskocher).

 

Routenverlauf:

 1. Etappe: Stockham - Kreehütte

 2. Etappe: Kreehütte – Murtörl – Albert-Biwak – Schmalzscharte - Albertbiwak

 3. Etappe: Albert-Biwak – (Kleines) Mureck – Murtörl – Kreehütte - Stockham

 

Höhenunterschiede:

 1. Etappe: 440 Höhenmeter im Aufstieg.

 2. Etappe: 1070 Höhenmeter im Aufstieg, 130 Höhenmeter im Abstieg.

 3. Etappe: 140 Höhenmeter im Aufstieg, 1080 Höhenmeter im Abstieg.

  

Gehzeiten: 

 1. Etappe: 1:30 Std.  

 2. Etappe: 4:00 Std. (ohne Schmalzscharte nur 3:45 Std.)      

 3. Etappe: 4:45 Std. (ohne Mureck nur 4:15 Std.)

 

Anfahrt:  Von St. Johann im Pongau mit dem PKW oder mit der Postbuslinie 540 ins hinterste Großarltal nach Hüttschlag und weiter bis Stockham (Parkplatz; Endhaltestelle der Postbuslinie 540).

 

Ausgangspunkt:  Stockham (1045 m) im Großarltal.

 

 Unterkünfte:

 Kreehütte (1483 m); privat bewirtschaftete Almhütte mit circa 25 Schlafplätzen (Lager); Tel. 0043 / 6417 / 260 oder 0043 / 664 / 1290458.

 Bichlhütte (1520 m); privat bewirtschaftete Almhütte mit circa 15 Schlafplätzen;  Tel. 0043 / 664 / 5371654.

 Albert-Biwak (2420 m); unbewirtschaftetes, offenes Biwak mit 6 Schlafplätzen, Federbetten und reichlich Wolldecken, jedoch weder Ofen noch Töpfen oder Geschirr (Stand Juli 2018).

 

Der Wegverlauf:  In Stockham (1045 m) mit seinem Gasthaus „Talwirt“, dem großen Parkplatz und der Bushaltestelle beginnt die Wanderung. Man wendet sich in Richtung Talschluss und biegt mit der Fahrstraße nach wenigen Metern links ab. Nach einer Rechtskurve und der Überquerung des Kreebaches zweigt links der Steig zur Kreealm ab. Er hält auf den großen Wasserfall zu, dem man sich mittels eines kurzen Abstechers nähern kann. Nach dem Aufstieg über den baumfreien Hang mündet der Steig in den Fahrweg zur Alm ein. Man kann auf der Schotterstraße die Kreealm erreichen, interessanter sind die verschiedenen Abkürzungen, die zwar steile Passagen haben, aber dafür durch einen stimmungsvollen Wald aus alten Bergahörnern führen. Kurz nach einer kleinen Kapelle erreicht man die offenen Weideflächen der Kreealm und eine Weggabelung: Links gelangt man zur Kreehütte (1483 m), rechts geht es noch ein paar Meter bergauf zur Bichlhütte (1520 m).

 

Auf der Almstraße oberhalb der Bichlhütte zweigt rechts der Steig zum Murtörl ab. Erst steigt man recht steil auf den Wiesen an, dann gelangt man in einen schönen Bergwald aus Fichten und Lärchen. In 1700 Metern Höhe stößt man auf eine Quelle, kurz darauf wird ein Bach auf einem Steg gequert. Hundert Meter höher lichtet sich der Wald und über den Weiden des Jungviehs wird die Bergumrahmung sichtbar. Immer entlang der Murwände, die den Steig links flankieren, sowie entlang eines Baches zur Rechten geht es auf’s Murtörl (2260 m), der Grenze zwichen Niederen und Hohen Tauern. Eine Gedenksäule ist einem Bauern gewidmet, der hier im Juli bei tiefem Schnee (!) verunglückte.

 

Dem Wegweiser in Richtung Schmalzscharte folgend, wendet man sich nach rechts – also zu den Hohen Tauern - und folgt dem Weg Nr. 702 in mäßigem Aufstieg. Der schmale Steig führt hinauf auf eine Anhöhe (2360 m), dicht unter dem Gipfel des (Kleinen) Murecks. Nach einigem leichten Auf und Ab geht es hinunter zu einer Verebnung unter der markanten Schöderscharte, wo man auf einen kleinen Bergsee stößt (ca. 2280 m). Anschließend steigt man in zunehmend felsiges Gelände auf und der Steig ist nicht immer einfach zu erkennen, aber nach wie vor farbig markiert. In einem Linksbogen gelangt man zur Blockhalde unter der Schmalzscharte, in der man die Biwakschachtel bereits gut erkennt. Etwas mühsam geht es über Blöcke, im Frühsommer meist auch über wenig steile Schneefelder hinauf zum Albert-Biwak (2420 m). Oberhalb der Biwakschachtel lohnt sich der Zehn-Minuten-Aufstieg in die Schmalzscharte (2444 m). Dort schaut man auf einen großen Bergsee herab, den Unteren Schwarzsee, während im Süden die meist mit Altschnee und Eisresten verzierten Gipfel des Weinschnabels (2754 m), der Kaltwandspitze (2822 m) und der Kölnbreinspitze (2934 m) zu sehen sind.

 

Der Abstieg nach Stockham im Großarltal verläuft auf demselben Weg. Auf der Anhöhe (2360 m) unter dem Mureck zeigen Steinmänner einen geeigneten Abzweig zu dieser Erhebung an. Es geht links in weglosem Gelände hinauf. Mit Hilfe einiger Steigspuren und eines Quentchens Intuition bahnt man sich den Weg auf’s (Kleine) Mureck (2402 m). Obwohl dieser Gipfel nur eine Viertelstunde vom Wandersteig entfernt ist, öffnet sich dort ein beeindruckender Rundblick, der die geringe Mühe mehr als rechtfertigt.

 

© Ulrich Clashausen