Aufstieg von der Lienzer Hütte und Rundwanderung um den See Schwierigkeit: T4
Dies ist der größte natürliche Bergsee, den ich in den Alpen gesehen habe. Der Wangenitzsee ist außerdem sehr schön. Er liegt auf einem von markanten Felsgipfeln umstandenen Hochplateau, das viele bezaubernde Plätze bietet: Halbinseln, Landzungen, Aussichtshügel und mit dem Kreuzsee einen weiteren großen See. In den nördlichen Uferfelsen wurde ein kurzer Klettersteig mit Hängebrücke installiert, der aber oberhalb problemlos umgangen werden kann. Aufgrund der Tatsache, dass die See-Umrundung zu 90% ohne künstliche Sicherungen auskommt, ist auch kein Massenandrang der Klettersteigfreunde zu erwarten. Als wir bei mittelmäßigem Wetter dort wanderten, war es jedenfalls angenehm ruhig. Nur der böige Wind pfiff uns manchmal arg um die Ohren.
Ausgangspunkt unserer Tour am 15. August 2015 war die Lienzer Hütte (1974 m): Über die Untere Seescharte (2533 m) erreichten wir am Vormittag die Wangenitzseehütte (2508 m), wo wir unser Gepäck für die Übernachtung deponierten. Anschließend ging es am Nachmittag auf die Seerunde, bei der wir auf den Klettersteig am Nordufer verzichteten (der ohne Klettersteigausrüstung auch nicht ratsam gewesen wäre). Mit Ausnahme des letzten Fotos, das eine vermeidbare Klettersteigstelle zeigt, präsentieren wir hier also die leichteste Variante der Seeumrundung, die geübte Bergwanderer ohne spezielle Ausrüstung begehen können.
Unsere „Seerunde ohne Klettersteig“ ist trotz ihrer Kürze eine "Alpinwanderung", die gute Trittsicherheit und eine kleine Portion Schwindelfreiheit voraussetzt. Die schwierigsten Stellen der Rundwanderung sind zwei gesicherte Passagen (Schwierigkeitsgrad A-B) und die teilweise beweglichen Blöcke des Südufers, über die man trittsicher balancieren muss. Manchmal ist der Wegverlauf trotz der Farbmarkierungen etwas unübersichtlich und erfordert Orientierungsfähigkeiten.