Von Mallnitz über den Mallnitzer Tauern nach Sportgastein Schwierigkeit: T2+
Die Überquerung des Mallnitzer Tauerns ist mehr als ein einfacher Schartenübergang. Zu Fuß den Tauernhauptkamm zu überschreiten, bedeutet meist, den höchsten Bergen eines Alpenabschnitts zu begegnen und die Rauheiten des Wetters zu ertragen. Auch die Begehung eines antiken und mittelalterlichen Saumwegs – bezeugt durch die Römerstraße, die auf der Mallnitzer Seite heute noch sichtbar ist - kann eine eigene Faszination entfalten. Zumindest für den, der ausreichende Phantasie besitzt oder seine historischen Kenntnisse während der Wanderung am Mallnitzer Tauernhaus vervollständigt. Der Mallnitzer Tauern (2445 m) ist auch, soweit ich weiß, nach der nahen Woisgenscharte (2439 m) die niedrigste Scharte zwischen Pfitscher Joch (Tuxer Hauptkamm) und Arlscharte (Ankogelgruppe), also auf 130 Kilometern Luftlinie am Alpenhauptkamm. Dazu passen die für geübte Bergwanderer geringen Schwierigkeiten.
Das Großartigste an diesem Übergang ist die zu beiden Seiten eindrucksvolle Gebirgsszenerie. Die bestmögliche Steigerung der Eindrücke ergibt sich nach meiner Erfahrung bei einer Gehrichtung von Süden nach Norden. Denn die Nordseite bietet meines Erachtens die aufregendere Landschaft. Wie schon angedeutet, bekommt man den Tauern oft als Wetterscheide zu spüren: Am 7. August 2017 stiegen wir von Mallnitz im Südstau der Wolken auf. Auch an der Hagener Hütte (2448 m), wo wir übernachteten, gab es selten mehr als 50 Meter Sichtweite. Doch am Folgetag genügten wenige Schritte in Richtung Nassfeld, um auf der Nordseite in den Genuss des Föhns zu kommen, der klare Luft und Sonnenschein bescherte. Die nebeligen Fotos des südseitigen Aufstiegs habe ich übrigens durch Fotos vom 12. Juli 2013 ersetzt, als ich bei besserem Wetter von der Mallnitzer Seite aufstieg.